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Darum ist Alpbach das "schönste Dorf Österreichs"

Der Grund für die hohe Auszeichnung ist der einzigartige Baustil. Jeder Hof ist ein absolutes Unikat... 

Jeder Hof in Alpbach ist ein absolutes Unikat!

Charmantes Bergdorf und das schönste Dorf Österreichs

Der Grund für diese Auszeichnung ist der einzigartige Baustil, denn jeder Hof ist ein absolutes Unikat. Ein Blick hinter die urigen Häuserfassaden zeigt: Das Leben war der Baumeister!

Wer das malerische Dorf Alpbach besucht, dem fallen sofort die schönen Holzhäuser auf, die das Landschaftsbild nachhaltig prägen. Alle Gebäude definieren sich durch die klassischen Merkmale des Alpinen Baustils. Gebaut wird nur im traditionellen Stil. Und da kennt der charmante Bergort kein Pardon. Bei allen Häusern in Alpbach darf lediglich das Parterre aus Mauerwerk gebaut sein, ab dem ersten Stock bestehen alle Häuser aus Holz. Dennoch gibt es nicht den typischen Alpbachtaler Hof. Jedes Haus ist ein Unikat, weil jede Generation ihren Hof den speziellen Anforderungen gemäß ausbaute

 

Das Leben hat sich verändert, die Häuser sind geblieben...

 

Einblicke in die bäuerliche Wohnkultur von damals

Ein Experte auf diesem Gebiet ist Dr. Thomas Bertagnolli, der wissenschalftliche Leiter des Museum Tiroler Bauernhöfe. Er gibt uns Einblicke in die bäuerliche Wohnkultur von damals.  Es blieb nicht viel Zeit, um über die Ästhetik von Architektur zu diskutieren.
Dabei stand der sachliche Nutzen im Vordergrund. Dies kann man auch an der Raumhöhe der Stuben und an den meist kleinen Fenstern erkennen. Hohe Räume sind schwer zu heizen, daher hat man die Räume so niedrig wie möglich gebaut, um Brennstoff zu sparen.

Die wunderschönen alten Häuser erzählen noch heute viel von der Geschichte der Besitzer.

Auf den Pfaden der Vergangenheit

Heutzutage kaum vorstellbar, mussten in einem Gebäude bis zu 20 Menschen Platz finden. Dem Bauern und seiner Familie stand am meisten Raum zu. Die Knechte, Mägde und das Vieh mussten jeden Quadratzentimeter optimal nutzen. Verglichen damit, haben die Familien heute sehr viel Platz in ihren Höfen.

"Betrachten wir die schmalen Balkone. Früher dienten diese Anbauten dem Trocknen von Wäsche und Kräutern. Der Weg zum rückseitig angelegten Plumpsklo führte ebenfalls über den Balkon. Aus damaliger Sicht gab es keinen Grund, einen Balkon breiter anzulegen, denn niemand fand die Zeit, mal ein paar Stunden gemütlich in der Sonne zu relaxen", so Thomas Bergtagnolli.

Die Form der Häuser erzählt bis heute, auf welche wirtschaftlichen Eckpfeiler die jeweiligen Familien ihr Leben stellten. Die Fassade des über 400 Jahre alten Oberthaler Hofes zieren zum Beispiel alte Schutzsymbole. Bei manchen Höfen sind Stallungen sehr groß, was auf intensivere Viehzucht schließen lässt. Die wunderschönen alten Häuser erzählen somit viel von der Geschichte der Besitzer.

Die Form der Häuser erzählt bis heute, auf welche wirtschaftlichen Eckpfeiler die jeweiligen Familien ihr Leben stellten.
Thomas Bertagnolli

Zum Museum

Die Bauernhöfe in Alpbach kann man großteils nur von außen betrachten. Das "Museum Tiroler Bauernhöfe" in Kramsach bietet hingegen Einblicke in das Innenleben historischer Gebäude aus dieser Zeit. Wer sich auf die Pfade der Vergangenheit begeben will, der sollte dem alten Tirol irgendwann mal einen Besuch abstatten.

Kontakt:

Museum Tiroler Bauernhöfe
Angerberg 10
A-6233 Kramsach
+43 5337 62636
office@museum-tb.at
www.museum-tb.at

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