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Hofgeschichten Alpbach

Wenn Alpbachs Höfe erzählen könnten...

Wenn Alpbachs Höfe erzählen könnten...

Das charmante Bergdorf Alpbach ist für seinen einzigartigen Baustil bekannt. Jeder Hof ist ein absolutes Unikat und besticht durch seine Schönheit.

Wer auch einen Blick hinter die urigen Häuserfassaden werfen will, der kann dies auf eindrucksvolle Weise im Museum Tiroler Bauernhöfe tun. Hinter jeder Hoftüre stecken spannende Geschichten, die ab sofort auch audiovisuell erzählt werden. 

Wer das malerische Dorf Alpbach besucht, dem fallen sofort die schönen Holzhäuser auf. Alle Gebäude definieren sich durch die klassischen Merkmale des Alpinen Baustils. Gebaut wird nur im traditionellen Stil. Und da kennt der charmante Bergort kein Pardon. Dennoch gibt es nicht den typischen Alpbachtaler Hof. Jedes Haus ist ein Unikat, weil jede Generation ihren Hof den speziellen Anforderungen gemäß ausbaute. Von Außen sehen die Häuser schon beeindruckend aus, aber erst der Blick hinter die Fassaden offenbart die Besonderheiten. Im Museum Tiroler Bauernhöfe in Kramsach haben die alten Bauernhäuser ihre Türen für Besucher geöffnet. Zu Fuß entdeckt man Höfe aus ganz Tirol und taucht in eine andere Welt ein. 

 

Hinter den Toren des Hacklerhofs  

 

Der meist fotografierte Hof im Museum Tiroler Bauernhöfe

Ein typischer Vertreter aus dem Alpbachtal ist der Hacklerhof. Das 1675 errichtete Gebäude steht mitten im Museum Tiroler Bauernhöfe und zählt sicherlich zu einem der meistfotografierten Höfe des Museums. Alpbachs Häuser haben eben das gewisse Etwas. Man kann sich das heute gar nicht mehr vorstellen, aber bis zu 20 Menschen mussten in den Gebäuden Platz finden. Dem Bauern und seiner Familie stand am meisten Raum zu. Die Knechte, Mägde und das liebe Vieh mussten jeden Quadratzentimeter optimal nutzen. Der sachliche Nutzen stand bei diesen Häusern immer im Vordergrund. Ein interessantes Möbelstück im Hacklerhof verdeutlicht das besonders. Es ist eine Kombination von Hühnersteige und Sitzbank.

Im Winter wurden die Leghennen darin untergebracht, das restliche Geflügel hatte seinen Platz im Stall, der mit dem Wohnhaus verbunden ist. Der Stall des Hacklhofes ist gutes Beispiel für eine ältere, früher weit verbreitete Wirtschaftsform. Es ist ein „Dauermiststall“ in dem der Mist der Tiere sehr lange Zeit liegen blieb. Mit der Zeit „wuchs“ natürlich der Boden. Wenn die Tiere langsam an der Decke angelangt waren, musste man den Stall ausmisten. Dabei wurden auch die Futterbarren gehoben.

Deutlich sind die Löcher für die verschiedenen Ebenen am Gebälk zu erkennen. Ausgemistet wurde etwa einmal im Jahr, während die Tiere auf der Alm waren. Bei dieser Anlage wurde kein Misthaufen gebraucht und man ersparte sich die Zeit, die man für das tägliche Ausmisten gebraucht hätte. Praktisch und funktional musste es damals sein.

Virtuelles Geschichtsbuch für Museumsbesucher

Details aus dem Leben der Bauern

Wer mehr Details aus dem Leben der Bauern erfahren will, dem bietet das Museum ein virtuelles Geschichtsbuch an. Das können Besucher gratis mittels neuer Museums-App auf das Smartphone laden. Die Inhalte berichten über das Leben der Bauern vor der Industrialisierung, zeigen vertieft Hintergründe auf und veranschaulichen historische Zusammenhänge.

So erfährt man beispielsweise, warum nur zwei der 14 historischen Höfe einen Pferdestall beherbergen, denn entgegen der landläufigen Vorstellungen galten Pferde für den Großteil der Bauern als absolutes Luxusgut.

Die virtuelle Rundtour ist in drei Sprachen (Englisch, Deutsch, Französisch) erhältlich. In der Eingangshalle gibt es kostenfreies Wlan. Auch wenn man sich auf virtuelle Pfade begeben kann, die bestehenden Führungen werden weiterhin angeboten.

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